Land der Kunst und Geschichte Guebwiller – Burg der Neuenbourg

Burg Hugstein
Burg Hugstein

Burgen und Festungen

Der Gemeindeverband Region Guebwiller besitzt wie die gesamte Region eine ereignisreiche und bewegte mittelalterliche Geschichte. Religiöses Erbe oder Burgen sind noch heute zu sehen.

Burg Hugstein

Das herausragendste mittelalterliche Bauwerk des Florival, des Tals der Lauch, ist Burg Hugstein. Die Festung, die der 21. Abt von Murbach, Hugo von Rothenburg, um 1227 errichten lässt, thront in 389 Metern Höhe über den Gemeindegebieten von Buhl und Guebwiller. Sie soll das Kloster Murbach vor feindlichen Streifzügen schützen, den Fürstäbten als gelegentliche Residenz dienen, aber auch die Stadt Guebwiller überwachen, die sich gegenüber ihrer Obrigkeit stets rebellisch zeigt. Sie hat die Form eines Rechtecks, das den Wohnbau umschließt. Ihre Besonderheit ist der leicht überragende runde Bergfried, der in die Wehrmauer eingefügt ist, die hier als Schild dient. Im Jahr 1313 kommt eine Kapelle hinzu, die dem Heiligen Kreuz und dem Heiligen Benedikt geweiht ist. Nach dem Durchzug einer englischen Kompanie der Truppen von Enguerrand de Coucy im Hundertjährigen Krieg wird 1377-1387 ein Teil der Gebäude wieder aufgebaut. 1457 lässt der Fürstabt Bartholomäus von Andlau die Burg restaurieren und modernisieren und fügt zwei Türme sowie ein von Bogenwerk gekröntes Renaissancetor hinzu. Im Jahr 1514 wird die zerstörte Burg vom Fürstabt Georg von Masmünster ein letztes Mal wieder aufgebaut. Der letzte Burgherr verlässt die Burg 1546 und fortan dient sie als Gefängnis für Hexen oder als einfacher Unterschlupf. Während der Französischen Revolution wird die Ruine als Steinbruch genutzt und 1898 wird die Burg schließlich unter Denkmalschutz gestellt.

Burg Bucheneck

Am Nordrand von Soultz, seit 1079 Eigentum des Bischofs von Straßburg, liegt Burg Bucheneck, ein weiteres Symbol des Mittelalters. Seit 1251 wird sie als in bischöflichem Besitz stehend erwähnt und verschiedenen Adligen zum Lehen gegeben, bevor sie 1289 wieder an den Bischof zurückgeht. Dieser baut sie zu einer Festung aus, um den nördlichen Vorort und die Residenz seines Vogts, der das Gebiet in seinem Namen verwaltet, zu schützen. Mit ihren dicken Mauern und den mächtigen Eckstrebepfeilern stellt die Bucheneck ein solides Bollwerk zwischen der äußeren und inneren Mauer dar. Ihre tiefen Wassergräben lassen sich durch eine Umleitung des Mühlenkanals speisen und in den Rimbach entleeren. Im Jahr 1634 wird sie während des Dreißigjährigen Kriegs bei der Plünderung von Soultz durch den Pfalzgrafen bei Rhein beschädigt und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder instand gesetzt. Bischof Armand-Gaston de Rohan-Soubise will sie 1719 abreißen lassen, wogegen sich die Einwohner von Soultz jedoch wehren. Während der Revolution wird die Burg als Nationalgut verkauft und steht nacheinander im Eigentum der Familien Delévièleuse, Kussmaul und Latscha. Im 19. Jahrhundert wird sie als Fabrik genutzt und durch den Innenumbau wird die gesamte ältere Einrichtung zerstört. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befindet sich immer noch eine Fabrik in der Bucheneck. 1969 wird sie zum Wohnhaus und 1976 erwirbt sie die Stadt. In der restaurierten Burg ist seit 1990 das städtische Museum von Soultz untergebracht.

Der befestigte Friedhof von Hartmannswiller

Zwar sind die Überbleibsel der mittelalterlichen Architektur größtenteils Sakralbauten und Burgen, doch es gibt auch noch andere. So findet sich in Hartmannswiller der neben dem von Hunawihr am besten erhaltene befestigte Friedhof des Elsass. Wann er genau errichtet wurde, ist unbekannt, doch er dürfte ungefähr zur gleichen Zeit entstanden sein, als Umbauten an der Kirche vorgenommen wurden, die in seinem Zentrum steht. Das war gegen 1495, also im letzten Jahrzehnt des Mittelalters. Die Kirche und der (heute noch genutzte) Friedhof liegen am Ostrand des Dorfs in flachem Gelände. Beide werden von einer 2,7 Meter hohen und 80 bis 90 Zentimeter dicken verputzten Bruchsteinmauer eingefasst. 2,2 Meter über dem Boden trug eine Reihe von (allesamt zerbrochenen) Kragsteinen einen Wehrgang. Ein zweigeschossiger runder Eckturm ist erhalten. Das Tor (mit Zugbrücke, aber ohne Fallgatter) befand sich in einem Mauerdurchbruch in der Nordecke. Der größtenteils aufgeschüttete Graben führte vor einem Jahrhundert im Norden noch Wasser.

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