„Sei gegrüßt, oh Florival (Florigera vallis)! Mit deinen fruchtbaren Hügeln und deinen von Rebenranken überzogenen Hängen eiferst du dem Garten Eden nach“, sagte der Mönch Frulandus im 11. Jahrhundert. Ludwig XIV. wiederum sprach vom Elsass als „dem schönsten Garten Frankreichs“. Was meinten sie damit? Die Symbolik des Gartens unterscheidet sich je nach historischer Epoche und je nach den Personen, die sie erleben. Die heutigen Parks und Gärten sind die Erben dieser Geschichte und dieser Sichtweisen.
Parks und Gärten bis zum 18. Jahrhundert
Die Gärten im 19. Jahrhundert
Dieser Stil kam erst ab 1760 nach Frankreich, insbesondere nach dem Fall des Ersten Kaiserreichs und der Rückkehr der Franzosen aus ihrem englischen Exil. Schloss Neuenburg ist wohl eines der schönsten Beispiele hierfür. Es war nach der Französischen Revolution verkauft worden und diente bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts als Industriestandort. Anschließend lebte die berühmte Familie Schlumberger hier. Ein Mitglied der Familie, Henri-Dieudonné, war ein begeisterter Botaniker und gab seine Arbeit im Familienunternehmen auf, um sich seiner Leidenschaft zu widmen. Er verwandelte den Park des Schlosses in einen wundervollen Landschaftspark und pflanzte insbesondere exotische Baumarten. So waren es die reichen Industriellen, die aufgrund ihrer Leidenschaft oder der Mode große Gärten rund um ihre Villen anlegten, wie etwa um die Villa Gast oder die Villa Spetz in Issenheim, die Villa des Glycines (Glyzinien-Villa), die Villa des Tilleuls (Linden-Villa) oder auch die Villa du Bois Fleuri (Villa des blühenden Waldes) in Guebwiller, um nur einige zu nennen. All diese Parks werden durch die Anlage als Landschaftspark, durch exotische Baumarten sowie das Vorhandensein zusätzlicher Bauten wie Treibhäuser, Orangerien, Wintergärten und Springbrunnen gekennzeichnet. Das 19. Jahrhundert wird von den Fortschritten in der Medizin und von dem Bewusstsein gekennzeichnet, dass die Bevölkerung in unhygienischen Verhältnissen lebt. In Frankreich gestalten Napoleon III. und Baron Haussmann als Reaktion darauf die Pariser Stadtplanung um und schaffen insbesondere breite, von Bäumen flankierte Prachtstraßen. Es ging um eine Verschönerung des Stadtbilds, aber auch um die Steigerung des Wohlbefindens der Menschen. Die kleinen Städte eifern dieser Politik der Schaffung von Parks und Gärten nach. Promenaden entstehen. In Soultz wird die Promenade de la Citadelle angelegt, die dem Verlauf der früheren Stadtmauer folgt. Noch heute sind die beiden Stadtmauern und Bestandteile der früheren Befestigung wie der Hexenturm zu sehen.
Wussten Sie schon?
Die Promenade Déroulède wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf einem abschüssigen Gelände am Stadtrand von Guebwiller angelegt. Diese Promenade wurde durch den Erwerb neuer Grundstücke und durch eine Grundstücksschenkung der Ehefrau von Ernest Schlumberger erweitert.
Nom du lien Nom du lien Nom du lienDer Parc de la Marseillaise
Wussten Sie schon?
Zu Beginn dieses Jahrhunderts fanden die von den Botanikern aus aller Welt zusammengetragenen bemerkenswerten Bäume ihren Platz in den Parks der Region Guebwiller: Musikpavillons, Bänke, Springbrunnen und Brunnen schmücken öffentlich Parks ebenso wie Privatgärten. Der Parc de la Marseillaise bietet all dies.
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